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Uta Heinecke
"kunterbunt"

Vernissage: am Tuesday, 21. May 2002 von 19 - 21 Uhr
Dauer der Ausstellung: 22. May - 15. June 2002
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 13 - 18 Uhr
Samstag 10 - 13 Uhr
und nach Voranmeldung

Die Eröffnung erfolgt durch Prof. Gunter Damisch

im Rahmen des Galerierundgangs der
Wiener Festwochen
zeigen wir am Samstag, dem 8. Juni 2002 um 11, 13, 15 und 17 Uhr

Uta Heinecke & Borgó
Performance
"Dumitrus vorletztes Begräbnis"

und

Spiritus Noister:
Endre Szkárosi, Ladik Katalin, Kovács Zsolt, Sörés Szolt.
mit ihrem Programm FUTURADADAMA
-aperitivo futurista a vocí e suoni-


Uta Heinecke

wurde 1973 in Haldersleben, ehemalige DDR, geboren. 1984 Flucht aus der DDR, bis 1988 wohnhaft in Budapest. 1992 Abitur in Hamburg, 1993 - 1998 Studium der Malerei und Graphik an der Akademie der bildenden Künste in Wien, bei Prof. Gunter Damisch. 1992 - 1996 zahlreiche Performances in Deutschland, Ungarn und Rumänien. Zusammen mit Borgó gründete sie 1991 die Künstlergruppe Túlsó Part, deren Anliegen es war, die im "Westen" nicht etablierte und weitestgehend unbekannte Kunst des "Ostens" selbstbewusst zu präsentieren. 1996 und 1997 unternahm Uta Heinecke ausgedehnte Studienreisen nach Afrika, die zu einer eindrucksvollen Reihe von Farbholzschnitten führten.

Der ungarische Kunstkritiker TIHAMÉR NOVOTNY sagt in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung "Raum-Zeit-Reisen" im Goethe-Institut Budapest: "Uta Heinecke ist Gründungsmitglied der Küntlergruppe Túlsó pART, die 1992 in Miskolc gegründet worden ist, - können wir in dem Programmheft des Goethe-Institutes lesen.

Das Anliegen der Künstlergruppe war es, die im "Westen" noch nicht etablierte und weitgehend unbekannte Kunst des "Ostens" zu präsentieren.

Der künstlerische Lebensweg begann für Uta Heinecke in ungarischen Künstlerkolonien und führte sie über Hamburg nach Wien. Die Kunstauffassungen Ost- und Westeuropas verband sie zu ihrer eigenen.

"Da drüben das Morgenland, hier das Abendland", sagte J. Arany, "das macht unser Wesen aus, dieses weder hier noch dort zu sein, dieses sowohl hier als auch da zu sein.

Vielleicht ist es auch kein Zufall, daß Uta Heinecke die aus Fern-Ost stammende Holzschnittechnik als Kunsthandwerkszeug gewählt hat, die gleichermaßen für Papier und Textilien geeignet ist. Nach ihren eigenen Angaben ist sie von ihrem österreichischen Meister, Gunter Damisch, Lehrer an der Akademie für bildende Künste in Wien, darauf aufmerksam gemacht worden. In dieser Technik hat sie - wie man sieht - entsprechende Erfahrungen sammeln können. Die Holzschnittechnik ist eine der ältesten Techniken in der Graphik. Sie ist ungefähr so alt, wie die chinesische und japanische Kultur. Diese Technik hat sich aus der Seidenmalerei entwickelt, um dann später eine eigenständige Technik zu werden. Im frühen fern-östlichen Zeitalter gab es kleine Landschaftsbilder, in die zarte Abbilder von Menschen und Tieren, auf feinen Stoffen abgebildet, eingearbeitet waren. Später haben buddhistische Mönche diese Technik für die Illustration von heiligen Büchern und Opfergaben, von Bildern (Textil- oder Papierstückchen) und für rituelle Stempelungen benützt.

In dem Augenblick, als die moderne europäische Kunst geboren wurde, hat sie Interesse an volkstümlichen und religiösen Themen in der Holzschnittechnik gezeigt und an solchen visuellen Erscheinungen, die typisch für die "kulturelle Akademie" sind und einer gereiften und verfeinerten Welt entstammen. In der Welt der Künste ist all das eingedrungen, was man als naiv, urzeitlich, undefinierbar, roh, sozusagen ungebildet, primitiv und trotzdem ehrlich und ausdrucksvoll bezeichnet.

Uta Heinecke folgt auch dieser Richtlinie. Sie folgt sozusagen der Ideologie zweier expressionistisch gesinnten deutschen Künstlergruppen, der Brücke und dem blauen Reiter. Sie arbeitet auch im Sinne des Subjektivismus. Franz Marc sagt: "Die Tradition ist schön an und für sich, aber was noch schöner ist: nicht der Tradition zu folgen, sondern Tradition zu schaffen. Kandinsky bevorzugte und ehrte die Kreativität, den Instinkt, die Einfachheit in der Tradition, die als Quelle dienen, aus denen man als Künstler schöpfen kann, ohne gefangen zu werden.

Uta Heinecke ist die künstlerische Freiheit äußerst wichtig. Sie arbeitet mit expressiven, subjektiven Symbolen. Sie will sich selbst in ihrer Kunst behaupten. Sie ist sich selbst treu. Treu in ihren kindisch erwachsenen, ehrlichen, emotionalen, leidenschaftlichen, einmaligen und doch wiederkehrenden skizzenhaften, reichen organischen Figuren. Diese Figuren sind Zeugen ihrer Selbst, Zeugen ihrer Leidenschaften, ihrer Beziehungen, ihrer Einsamkeit. Das alles ist sie.

Die Kunstreferentin EVELYN MEWES sagte in Ihrer Rede zur Eröffnung einer Ausstellung im Kunstraum Farmsen, BRD:

"Raum-Zeit-Reisen", der Titel ihrer letzten Ausstellung im Goethe-Institut in Budapest im April 2001 spiegelt ein wenig auch die zahlreichen Bewegungen in Uta Heineckes eigener Biographie wider. Ich habe den Eindruck gewonnen, dies gilt sowohl äußerlich als auch innerlich. Nach dem Verlassen der DDR lebte Uta Heinecke von 1984 bis ´88 in Ungarn, wo sie sich später mit der Teilnahme an Sommerhochschulen und durch Anregungen in Künstlerkolonien sehr früh auf ihren künstlerischen Weg begab, der sie über Hamburg schließlich nach Wien führte.

Aus der Grenzüberschreitung von Ost nach West, verbunden mit den Kunstauffassungen und - praktiken Ost- und Westeuropas, entwickelte Uta Heinecke ihre ganz eigene Bildsprache. Vielleicht haben Sie, sehr geehrte Gäste, bei einem ersten Rundgang auch Spuren entdeckt, die zu einer weiteren starken Inspirationsquelle für die Malerin und Graphikerin führten?

Diese kommt insbesondere in den großformatigen Farbholzschnitten zum Ausdruck: Es waren Reisen nach Tansania, Uganda, Kenia und später nach Westafrika an die Elfenbeinküste, die Uta Heineckes Faszination für afrikanische Farben und Formen auslösten und ihre künstlerischen Erinnerungen an Afrika prägten (Musik!)."

In diesen Erinnerungen - wie in den "Tagebüchern" - wird mit archaischen Formen, Symbolen, Teilausschnitten menschlicher und tierischer Anatomie und abstrakten Darstellungen im Grenzgebiet zwischen Malerei und Zeichnung in immer neuen Varianten - fast möchte man sagen - "gespielt". Obwohl die einzelnen Bilder etwas jeweils Eigentümliches spiegeln, begegnen sie sich und verschmelzen zu einem neuen Ganzen, das unsere Phantasie beflügelt.

Zum Schluß noch einen Gedanken von Uta Heinecke selbst

"Ich erzähle eine Geschichte, aber für jeden ist diese Geschichte eine andere. In meinen Bildern stecken viele Geschichten.... Im Mittelalter war das Bilderlesen noch einfacher, jeder kannte die Symbole... Heute können wir zwar Texte lesen, doch die Symbole sind uns fremd geworden, vielleicht ist das gut so, so entsteht ein großer Freiraum für eigene Interpretationen."


im Rahmen des Galerierundgangs der
Wiener Festwochen
zeigen wir am Samstag, dem 8. Juni 2002 um 11, 13, 15 und 17 Uhr

Uta Heinecke & Borgó
Performance
"Dumitrus vorletztes Begräbnis"

und

Spiritus Noister:
Endre Szkárosi, Ladik Katalin, Kovács Zsolt, Sörés Szolt.
mit ihrem Programm FUTURADADAMA
-aperitivo futurista a vocí e suoni-

Die Gruppe Túlsó pART und die Performance "Dumitrus vorletztes Begräbnis"

Borgó (György Csaba) und Uta Heinecke haben vor fast genau zehn Jahren eine Künstlergruppe gegründet, "Túlsó pART", zu deutsch etwa das andere Ufer, seitdem sind sie gemeinsam auf der Suche nach dem anderen Ufer, dem jenseitigen Ufer, abseits von der etablierten Kunst. Sie wollen die unbekannte Kunst Osteuropas im Westen bekannter machen ohne ihre Identität aufzugeben. Uta Heinecke hat selbst viele Jahre in Ungarn gelebt und ist dem ungarischen Kulturkreis eng verbunden. Sie versucht ihren Weg in der Verknüpfung von "Ost" und "West" zu finden. Borgó ist in Siebenbürgen, heute Rumänien, geboren. Er lebt seit 1986 in Ungarn. Er hat dieses Jahr die größte ungarische Auszeichnung für bildende Künstler, den Munkácsy dij, erhalten. Die Gruppe besteht eigentlich aus 5 Mitgliedern, sie haben aber auch oft gemeinsam mit anderen Gastkünstlern aus verschiedenen Ländern (u. a. Jugoslawien, Frankreich, England, Rumänien, Slowakei) gearbeitet. Dieses Jahr wird im September zu dem 10. Geburtstag eine große Ausstellung in der Miskolcer Galerie ("Miskolci Galéria", Ungarn) eröffnet.

Die Gruppe hat, vor allem in den ersten Jahren, an zahlreichen Performancefestivals teilgenommen. Sie traten in Györ, Budapest, Miskolc, Temesvár (Timisoara, Siebenbürgen, Ro.) am ST. Anna-tó (Siebenbürgen, Ro.) und in Kassel (D.) auf.

"Dumitrus vorletztes Begräbnis"

"Zu dem Performancefestival am St. Anna - tó reiste die Gruppe per Auto nach Rumänien, das war damals nicht so einfach, zum Teil musste man an der Grenze stundenlang warten. Aus diesem Grunde hatten wir immer ein Telegramm mit, auf dem stand "a murit Dumitru" (Dumitru ist gestorben) und folgerichtig mussten wir Dumitru dann auch beerdigen." "Diese "Tradition" wollen wir fortsetzten und auch heuer wieder Dumitru und all die Gedanken, welche dahinter stehen, zu Grabe tragen. Dumitrus Begräbnis hat politische, religiöse, künstlerische, vor allem aber sehr private Aspekte. Es ist uns ein großes Anliegen Dumitru noch einmal, ein vorletztes Mal, hier in Wien zu beerdigen. Wir möchten uns damit vorstellen und ein wenig auf das, was uns begeistert, oder auch auf Osteuropa (im positiven Sinn), neugierig machen. .."

Spritus Noister

Die Gruppe Spritus Noister mit ihrem Programm Futurdadama wird neu interpretierte dadaistische Gedichte /Tonkunstwerke vortragen. Diese wurden leicht für die Performance adaptiert, indem u.a. neue Worte eingebaut wurden. Die Gruppe besteht aus folgenden Mitgliedern: Endre Szkárosi, Ladik Katalin, Kovács Zsolt, Sörés Szolt. Ihre Auftritte begeistern das Publikum, die Stücke, welche von einem Hauchen und Pusten bis zu "echter" Musik langen, bergen ein Geheimnis in sich und ziehen die Zuhörer voll in ihren Bann.



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zuletzt aktualisiert: 15. June 2002