news_id_req:Ich zeige in der Ausstellung eine Auswahl von Bildern der Serie "Spheroid", an der ich seit 2006 arbeite. Es handelt sich dabei um mehrschichtige durchscheinende Collagen aus Polyethylenfolien, die entweder mit dünnen Metallschichten (Schlagmetall und -aluminium) belegt, mit transparenten Öllasuren versehen oder zwischen denen Luftblasen in gefärbtem Polyesterharz eingeschlossen sind.
Zentrales Motiv ist ein kreisförmiger Bildausschnitt, der den Blick in räumliche Weiten zu öffnen scheint, die an mikro- oder makrokosmische Strukturen wie Planeten, Sternenfelder oder auch mikroskopische Aufnahmen erinnern. Auch in der Titelbezeichnung finden sich Parallelen zur Bezeichnung von Himmelskörpern, da die einzelnen Arbeiten der Serie je nach Format mit Titeln wie "Speroid Z-01" oder "Spheroid Y-02" versehen sind. Wie bereits im Namen der Serie angedeutet, wird in den Bildern die Kreis- oder Kugelform thematisiert, welche die stabilste und grundlegendste Form ist, die Materie im Universum einnehmen kann. In den Luftblasen, die an Krater erloschener Planetenoberflächen erinnern, wird dieses Prinzip im Herstellungsprozess der Bilder noch einmal experimentell herbeigeführt. Kandinski sagte einmal sinngemäß, dass "Malerei eine Schöpfung analog zur Natur sei" – was sehr gut auf den spielerischen Umgang mit einem Formprinzip angewendet werden kann, dessen Gültigkeit hier in mikrokosmischen ebenso wie makrokosmischen Dimensionen veranschaulicht wird.
Ebenso berührt werden grundlegende Bedingungen der Malerei wie Licht und Dunkelheit, Form und Leere, und damit die Strukturierung des Universums in manifestierte und unmanifestierte Wirklichkeit, Bewusstes und Unbewusstes – die helle und sichtbare und die dunkle und unsichtbare Welt.
Zos Dewitt
Jänner 2007