news_id_req:Bilder wie guter wein.
In strukturen, die schicht um schicht entstehen malt Mirjam Wydler innere und äußere landschaften, die dazu einladen auf eine reise zu gehen und assoziierend einzutauchen in welten die sich wie vorhänge voreinander schieben. Es ist unaussprechliches, das da mehr zwischen den strukturen verborgen ist, als dass es darin wäre. Andeutungen und unbestimmtes verdichtet sich in einer weise, die viel präsenter und deutlicher ist, als manches benennbare.
Ihre bilder wachsen wie bäume. Mit einer beharrlichen unbedingtheit, die auch den selbstzweifel miteinschlißt. Ein nicht dramatisches ringen um vollständigkeit. Und sie reifen wie guter wein, der zeit braucht, um zu ruhen, um sein aroma zu entfalten. Sie fangen nicht etwas ein, was einem augenblick, einer mode, nicht einmal was einer epoche angehört: sondern gehen tiefer bis in jene gegenden, wo wir einander alle gleichen, die wir aus verschiedenen jahrhunderten und weltgegenden kommen.
Diese bilder werden geboren in einer meditativen stille. Und sie laden ein, in ein kraftfeld einzutreten das aus dieser stille gewoben ist. Und so wie mirjam wydler in den „anders-raum“ geht um zu malen, führen sie die betrachtenden in ihren eigenen „anders-raum“ hinein. Es sind keine dekorativen bilder sondern kraft-bilder. Und doch ist es eine sanfte kraft, mit der zusammen zu wohnen durchaus eine vielschichtige freundlichkeit ergibt.
Wer dieser selbstverständlichkeit, die aus dem unaussprechlichen kommt, begegnen will, kann dies in den bildern von mirjam wydler.
karl eggerth, 2006-12-15