news_id_req:Der Mythos der Pandora, der von den Göttern "viel Beschenkten", ist in der Geschichte oft zitiert und neu interpretiert worden. Ihr Name, der ebenso als "die alles Schenkende" übersetzt werden kann, ist seit Hesiods Überlieferung 700 vor Christus nur als femme fatale in Erinnerung, die das Verderben über die Menschheit brachte.
Zeus ließ Pandora als "schönes Übel" aus Erde und Wasser erschaffen, um sie als Rache an Prometheus zu den Menschen zu schicken, mit dem er in einem Kampf um Macht und Wissen stand. Pandoras Aufgabe war es, ein Gefäß zu öffnen, aus dem alles herausflog - zum Kummer der Menschen, die ab diesem Zeitpunkt den Naturgewalten und dem Tod ausgeliefert waren. Nur Elpis; die Hoffnung oder Erwartung des Bösen, blieb in dem Behälter zurück...
Doch was war in diesem Gefäß? Waren es die Übel oder die guten Seiten des Lebens, die herausflogen?
Michaela Göltl nimmt diesen Mythos als Ausgangspunkt für ihre digitale Fotoserie und versucht, Pandora darin von diesen misogynen Überlieferungen zu befreien.
Aus Schmuckschatullen, Zigarrenschachteln und anderen Behältern, die sie von ihren Großeltern und Eltern übernommen hat, lässt die Künstlerin die Menschen selbst klettern, schweben oder entfliehen. Denn sie selbst haben es in der Hand, ob sie Gutes oder Böses über die Welt bringen - nicht Pandora ist daran schuld... Damit entziehen sich auch Pandora und die Frauen im Allgemeinen festgelegten Zuschreibungen und schweben in einen undefinierten Raum außerhalb der traditionellen Bilder.