news_id_req:Eine Malerin mit Mut zur Geste, die abstrakt malt und sich doch dem reduziert – gegenständlichen bedient. Ihre Bilder verbleiben in einem amorphen Zustand kryptischer Darstellung, kippend zwischen Auflösung und Neuentstehung, so als würde ein Körper den anderen durch Reibung an sich formen, so als würden sie sich aus einem Prozess befreien, der ihre Geschichte festhält
Als modelliere sie ihre Gebilde aus einer unbearbeiteten Urform, als entreiße sie sie kosmischen Gewalten. Fast distanziert beschreibt sie die Entstehung eines Gebirges, eines in den Tiefen eruptiven Ozeans. Sie mischt der Ölfarbe eine Klarlacklösung bei, die an manchen Stellen eine Dichte zulassen und eine Vielschichtigkeit suggerieren, als würde man Querschnitte der Erdoberfläche wahrnehmen. Aber auch ein Gefühl vermitteln als könne man durch viele Schichten hindurch sehen.In den großformatigen Arbeiten Barbara Klampfl’s ist die Absicht durch Schichtung von Farben und die Überlagerung von Formen und ihre ihnen zugeordnete Symbiose am deutlichsten sichtbar gemacht. Einbuchtungen und Risse in Formen fremder Welten, von unbekanntem Ursprung, scheinbar absichtslos entstanden und mit imaginierten Vorstellungen behaftet. In ihren Ölbildern, die mit breitfächrigen Pinselstrichen expressiv auf die Leinwand gesetzt werden, spürt man den Kampf den die Künstlerin braucht um der Gestaltlosigkeit ihre Form aufzuzwingen und ihr Leben einzuhauchen. Manches in den Bildern erscheint uns vertraut und doch ist es fremd und existenzlos. Das Fremde gewährt uns magischen Einblick und verleiht dem Unbekannten ein Gesicht.
Wien, 14.1.2007
Alfred Graselli